Helios-Gelände: Erste Runde der Bürgerbeteiligung

Veröffentlicht am 14.03.2012 in Veranstaltungen

Am 3. Februar war es endlich soweit: Nach der Auftaktveranstaltung fanden die ersten Werkstätten im Rahmen der Bürgerbeteiligung zum Helios-Gelände statt. Zuvor hatten wir uns zweimal mit Nachdruck zu Wort gemeldet und darauf gepocht, dass die Werkstätten auch wirklich, wie von der Bezirksvertretung und dem Stadtentwicklungsausschuss beschlossen, den Querschnitt der Ehrenfelder Bevölkerung wiederspiegelt. Leider folgte die Lenkungsgruppe dieser Forderung nicht, sondern schloss sich dem Vorschlag des Moderationsbüros DeweyMuller an, die Werkstätten im Losverfahren zu besetzen. Unsere Befürchtung, dass hierdurch bestimmte Bevölkerungsgruppen nicht beteiligt würden, bestätigte sich leider bei einem Blick ins Plenum am ersten Tag. Vor allem gut gebildete Ehrenfelder zwischen 30 und 50 hatten sich angemeldet, Menschen mit Migrationshintergrund, Jugendliche oder Senioren waren kaum vertreten. Unser Ziel muss es nun sein, die Interessen dieser Bevölkerungsgruppen in den stellvertretend zur Sprache zu bringen.

Die vier Werkstätten zu den Themen Handel, Bildung, Wohnen/Kultur/Kreativwirtschaft und Zentralität, die sich an eine kurze Einführung im Plenum anschlossen, diskutierten sehr konstruktiv und in der Werkstatt „Wohnen, Kultur und Kreativwirtschaft“ war man schnell per du. Als SPD waren wird in allen Werkstätten vertreten und konnten unsere Positionen einbringen. Jede Arbeitsgruppe betrachtete das Grundstück zunächst aus ihrem jeweiligen Blickwinkel, der vertieft mit seinen Rahmenbedingungen und Anforderungen beleuchtet wurde. Im Anschluss wurde in allen Werkstätten, wenn auch nur sehr kurz, über die übrigen Nutzungen diskutiert. Die Ergebnisse der Diskussion wurden festgehalten, sollten aber am zweiten Tag keine wirkliche Rolle mehr spielen.

Tag 2 begann - für viele Partygänger etwas früh - um 10 Uhr. Trotzdem blieb es bei einer konstruktiven Atmosphäre und nach einer kurzen Wiederholung der Ergebnisse vom Vortag wurden in allen Werkstätten kleine Arbeitsgruppen gebildet. Ziel dieser kleinen Arbeitsgruppen war es, mit Hilfe von rechteckigen Gebäudegrundrissen das Helios-Gelände nach ihren Wünschen zu beplanen. Tabu waren dabei lediglich die unter Denkmalschutzstehende Rheinlandhalle und das Helioshaus sowie zwei Wohnhäuser an der Venloer Str., die nicht vom Investoren erworben wurden. Leider erfuhren wir auch erst jetzt, dass für viele Immobilien noch langfristige Mietverträge bestehen, die zum Teil noch deutlich über 10 Jahre laufen. Trotzdem wurden der Burger King und das Matrazenoutlet „abgerissen“ und z.B. durch einen viergeschossigen Wohnriegel mit gefördertem Wohnraum ersetzt. Andere Gruppen entschlossen sich an dieser Stelle die Gebäude für die Inklusionsschule zu errichten. Auch andere Wohnformen, wie Atelierwohnen oder ein Boardinghaus, erhielten, vermischt mit Kreativwirtschaft, rund um das Underground ihren Platz. Bemerkenswert war, dass auch in der Gruppe Handel nur die Erdgeschossflächen und im Ausnahmefall auch die Rheinlandhalle für Einzelhandel genutzt wurde.

In der Mittagspause gab es die Möglichkeit sich untereinander auszutauschen und auch Themen, wie das Projekt der GAG am Grünen Weg oder die Geschichte des Bezirksrathauses zu diskutieren. Am Ende des Tages stand dann die Präsentation der Ergebnisse im Plenum, das wieder öffentlich war. Interessant war dabei, dass praktisch alle Gruppen eine Durchwegung des Geländes vom Entree an der Kreuzung Venloer Str./Gürtel zum Grünen Weg und Entlang der Rheinlandhalle zum Bahndamm vorgesehen hatten. Viele dachten auch weiter und forderten einen Durchbruch durch die Bahnbögen um das Bezirksrathaus und das Cinenova enger an das Helios-Gelände zu rücken. Auch das Underground erhielt in den meisten Fällen Bestandsschutz.

Spannend dürfte werden, was von diesen Vorschlägen nach der „Zusammenfassung“ durch das Moderationsbüros für die zweite Werkstatt am 24.3. übrig bleibt. Schon in der ersten Werkstatt waren die Moderator nicht immer 100%ig neutral und versuchten die Diskussion nicht nur im Sinne einer produktiven Sitzung in bestimmte Richtungen zu lenken. Wir bleiben auf jeden Fall dran und informieren uns und andere auch weiter, wie z.B. mit unserer Veranstaltung zur Inklusionsschule. Auch am 24.3. findet übrigens im Anschluss an die Werkstätten ab 19 Uhr wieder ein öffentliches Plenum statt, in dem die abschließenden Ergebnisse präsentiert werden.

Sebastian Bucher ist stellvertretender Ortsvereinsvorsitzender und wurde in die Werkstatt „Wohnen, Kultur und Kreativwirtschaft“ gelost.

 
 

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